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Projekte

Bei der Golem Stiftung engagieren wir uns für verschiedene Projekte, die den Zugang zur EDV demokratisieren, Datensilos in Unternehmen aufbrechen und die Position der einzelnen Nutzer gegenüber den Dienstanbietern stärken.

Wir schreiben Codes, fördern neue Ideen und finanzieren vielversprechende Projekte externer Teams.

Wildland

Wildland ist ein offen publiziertes Datenverwaltungsprotokoll, das den Nutzern die Freiheit einräumt, mit ihren Daten so zu interagieren, wie sie es möchten, ohne dass ihnen von Online-Diensteanbietern Einschränkungen auferlegt werden.

Wildland wirkt den Bestrebungen entgegen, die darauf abzielen, Informationen zu zensieren, eine externe Moderation der Dateneinspeisungen der Nutzer vorzuschreiben und Lock-in-Effekte zu erzeugen, durch die die Nutzer gezwungen werden, bestimmte Tools für den Zugang zu ihren Daten und deren Verarbeitung zu verwenden.

Was die Plattform wirklich einzigartig macht, ist die eingebaute Multikategorisierungsfunktion. Im Wildland funktionieren Adressen genauso wie Tags. Sie können viele Zugriffspfade zu Ihren Dateien einrichten und diese über jeden dieser Pfade durchsuchen. Dies ermöglicht ein Maß an Datenorganisation, das von keiner anderen Plattform oder Dienstleistung erreicht wird.

Dank eines neuartigen Systems der Adressierung und Backend-Agnostik können Wildland-Benutzer ihre Daten nahtlos zwischen verschiedenen lokalen und Cloud-Speicheroptionen verschieben und Daten problemlos über mehrere Rechner und Festplatten hinweg synchronisieren und sind so frei von der Abhängigkeit bestimmter Anbieter. Wildland ist ein Open-Source-Projekt. Wenn Sie Zugang zu einer geeigneten Infrastruktur haben, können Sie Wildland kostenlos nutzen. Wer keine Backends hat oder nicht über die nötigen Kenntnisse verfügt, um sie richtig zu konfigurieren, sowie diejenigen, die zusätzlichen Speicherplatz für ihre Daten benötigen, können diesen auf dem Marktplatz von Wildland günstig erwerben.

Das Zahlsystem von Wildland wurde im Hinblick auf Transparenz und Zensurresistenz entwickelt. Es nutzt auch einen neuartigen Mechanismus, der den Nutzern die Verantwortung für die zukünftige Entwicklung der Plattform einräumt.

Ein Teil jeder Wildland-Zahlung wird in GLM umgewandelt und generiert einen nicht übertragbaren Proof-of-Usage-Token, der seinem Besitzer bestimmte Entscheidungsrechte innerhalb des Selbstregulierungs-Systems von Wildland einräumt. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass die größten Nutzer von Wildland auch das stärkste Mitspracherecht bei der Entwicklung der Plattform haben werden.

Wenn Sie mehr über die Verwaltung von Wildland erfahren möchten, lesen Sie weiter im Text über die Benutzerdefinierte Organisation.

Wildland hat seine eigene Website unter wildland.io.

Eine ausführliche Beschreibung des Projekts finden Sie auch unter Wildland paper.

Benutzerdefinierte Organisation

Organisationen im dezentralen Bereich stehen vor einer wichtigen Herausforderung: Sie wollen einerseits den Nutzern ihre Selbstbestimmung zurückgeben, haben aber Schwierigkeiten, ein Entscheidungs- und Finanzierungsmodell zu finden, das den Interessen der Nutzer wirklich Rechnung trägt.

Aus diesem Grund entwickeln wir das Konzept der benutzerdefinierten Organisation (User-Defined Organization, UDO). Dabei handelt es sich um eine Art der Verwaltung, die den stärksten Nutzern des Projekts ein Mitspracherecht bei der Zuweisung von Mitteln aus dem «Entwicklerfond» einräumt.

Das zentrale Element von UDO ist der sogenannte Proof-of-Usage-Mechanismus (kurz: PoU). Der PoU ist ein nicht übertragbarer und nicht spekulativer digitaler Token, der immer dann erzeugt wird, wenn ein Werttransfer innerhalb einer Plattform initialisiert wird, die die UDO als Governance-Modell nutzt.

Dieser Token wird an die Person vergeben, die den Transfer initiiert hat, und verleiht ihr bestimmte Rechte und Privilegien im Zusammenhang mit der Plattform/Infrastruktur, einschließlich des Stimmrechts darüber, wer Prämien für seine Beiträge zur Entwicklung der Plattform erhalten soll.

Wildland ist zwar die erste Umsetzung des UDO-Konzepts, aber wir würden uns wünschen, dass das UDO in einer Vielzahl anderer Projekte eingesetzt wird, die möglicherweise vom Aufbau des Governance-Modells rund um die tatsächliche Nutzung einer bestimmten Software oder eines Protokolls profitieren könnten.

Um mehr über die Benutzerdefinierte Organisation zu erfahren, lesen Sie hier (Abschnitt 3.3).

Octant

Octant ist eine von der Gemeinschaft betriebene Plattform für Experimente mit dezentraler Verwaltung. Sie wird entwickelt, um verschiedene Hypothesen rund um Nutzerkontrolle, Wählerbeteiligung und Gemeinschaftsfinanzierung zu testen. Die Plattform befindet sich derzeit in einer Testphase, die es ermöglicht, unterschiedliche Verwaltungs-Experimente in einer realen Umgebung durchzuführen und die Beteiligung der Nutzer wiederum mit ETH-Guthaben zu belohnen.

Die Finanzierung der Plattform wird dadurch ermöglicht, dass die Golem Stiftung einen bestimmten Teil der Belohnungen, die sie als Validator im neuen «Ethereum Proof-of-Stake-Konsensmechanismus» erhält, an Octant überträgt. Die Kontrolle über die Mittel von Octant wird dann an diejenigen Community-Mitglieder übertragen, die mindestens 100 GLM in einen Octant-Vertrag über einen Zeitraum von mind. 90 Tagen investieren. In der darauffolgenden Epoche können Nutzer mit entsprechend gültigen Einsätzen entscheiden, ob sie einen Teil des Octant-Guthabens als Gewinn für sich beanspruchen oder für gemeinnützige Projekte spenden möchten. Entscheiden sie sich für das Letztere, werden ihre Spenden von Hexagon sogar verdoppelt und damit ihre Wirkung vervielfacht.

Während einer jeden solchen Epoche wird die Golem Stiftung verschiedene Experimente im Bereich der dezentralen Verwaltung durchführen, wie z.B. die Einführung von Änderungen an den Abstimmungsmechanismen, das Ausprobieren verschiedener Delegationsrahmen-bedingungen, die Verwendung von «seelengebundenen Token» (kurz «SBTs») als Anreiz und zur Messung der Nutzerbeteiligung, usw. Die Ergebnisse dieser Experimente werden uns dabei helfen, effektive dezentrale Verwaltungslösungen zu finden und die Entwicklung des Konzepts der Benutzerdefinierten Organisation (User-Defined Organisation, kurz «UDO») voranzutreiben.

Nach Abschluss der MVP-Phase werden wir externe Teams und Forscher einladen, uns Vorschläge für neue Governance-Experimente einzureichen.

Nähere Informationen finden Sie auf der Octant MVP-Webseite, wo Sie mehr über den Grundgedanken, den allgemeinen Aufbau und die Funktionen des Projekts erfahren können.

Eine ausführliche Beschreibung des Projekts finden Sie auch in dem Octant-Papier.